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Parkinson-Forschung setzt auf Biomarker zur Früherkennung

07.04.2025 3 Min. Lesedauer

Hoffnung für Menschen mit Morbus Parkinson: Nach Erfolgen bei der Linderung der Symptome gibt es neue Ansätze zur Verlangsamung der neurogenerativen Erkrankung. Darüber berichtete heute die Deutsche Parkinson-Gesellschaft (DPG) im Vorfeld des Welt-Parkinson-Tages am Freitag. „Die aktuellen Fortschritte machen die Entwicklung krankheitsmodifizierender Therapien in den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten realistisch“, sagte DPG-Vorstandsmitglied Brit Mollenhauer.

Als Schlüssel für neue klinische Studien bezeichnete sie das Identifizieren von Biomarkern für eine frühzeitige Diagnose. Bei der Entwicklung von Medikamenten zur Verlangsamung der Krankheit stehen nach Angaben der DPD-Vorsitzenden Kathrin Brockmann derzeit zwei Wirkstoffe im Blickpunkt: Prasinezumab und das ursprünglich zur Diabetes-Behandlung entwickelte Exenatid. Ein Problem bei der Analyse der medikamentösen Therapien sei allerdings „das Fehlen einer echten Placebo-Kontrollgruppe“. Zum Nachweis der Effekte gelte es deshalb „die Ergebnisse placebo-kontrollierter Langzeitstudien mit größerer Studienpopulation“ abzuwarten, erläuterte die Neurologin. Brockmann berichtete zudem von neuen gentherapeutischen Behandlungsansätzen.

Die vor fünf Jahren gegründete Stiftung der DPG fördert jetzt „Leuchtturm-Projekte“ zur Umsetzung der Grundlagenforschung mit 2,3 Millionen Euro. „Wir stehen nun bei der Parkinson-Krankheit am Anfang einer Entwicklung, die bereits vor mehr als einem Jahrzehnt die Alzheimer-Forschung und Therapie revolutioniert hat: weg von einer syndromatischen Klassifikation der Erkrankung und hin zu einer Diagnose anhand von biologischen Markern, die in direktem Zusammenhang mit den heterogenen Krankheitsursachen stehen“, sagte der Stiftungsvorsitzende Jens Volkmann.

Foto: Ein Mann ohne Schutzkleidung versprüht Pestizide auf einer Wiese.
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23.04.2024Thorsten Severin5 Min

In Deutschland leben laut DPG rund 400.000 Menschen mit Morbus Parkinson, der zweithäufigsten neuodegenerativen Erkrankung nach Demenz. Weltweit sind mehr als sechs Millionen Menschen betroffen. Parkinson-Formen werden zumeist zwischen dem 55. und dem 60. Lebensjahr diagnostiziert, entwickeln sich in der Regel aber schon 20 bis 30 Jahre vorher. Das Erkrankungsrisiko für Männer liegt bei zwei Prozent und für Frauen bei 1,3 Prozent.

Parkinson führt zu steifen Muskeln, verlangsamten Bewegungen und Gleichgewichtsstörungen, unkontrollierbarem Zittern und Schlafstörungen. Ursache ist das Absterben von Nervenzellen, die den Gehirnbotenstoff Dopamin produzieren. Bewegung und Sport sind laut DPG „bisher die einzigen Strategien, um das Fortschreiten der neurodegenerativen Erkrankung abzumildern“. Um Symptome und Prävention geht es beim „digitalen Welt-Parkinson-Infotag“ am Freitag. (toro)

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