Weniger Menschen leiden an COPD
In Deutschland leiden inzwischen deutlich weniger Menschen an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) als noch 2017. Das zeigen aktuelle Daten, die heute im Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) veröffentlicht worden sind. Demnach nahm der Anteil der COPD-Betroffenen im Alter ab 40 Jahren in den vergangenen sechs Jahren um etwa zehn Prozent ab. „Der Rückgang bei den COPD-Erkrankungen dürfte in erster Linie auf den zunehmenden Rauchverzicht in der Gesellschaft und die Verschärfungen der Regelungen zum Rauchverbot zurückzuführen sein“, sagte WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder zu den neuen Ergebnissen.
Insgesamt gab es 2023 nach Angaben des WIdO etwa 3,23 Millionen COPD-Betroffene. 2017 waren es noch 3,39 Millionen. Damit hat sich die Zahl der Patientinnen und Patienten in dieser Zeit um 160.000 COPD-Erkrankte verringert. Bei der Lungenerkrankung COPD verengen sich die Atemwege dauerhaft, so dass Patientinnen und Patienten dadurch ein Gefühl von Atemnot haben. Der wichtigste beeinflussbare Risikofaktor für die Entstehung von COPD ist laut Experten das Rauchen, darüber hinaus das Einatmen anderer Schadstoffe oder chronisch wiederkehrende Atemwegsinfekte.
Neben mehr Nichtraucherschutz können laut WIdO gleichzeitig auch Verbesserungen der Luftqualität zu einem Rückgang der Erkrankungsraten beitragen. Eine Zusammenhangs-Analyse des Gesundheitsatlas stellte heraus, dass die Rate der COPD-Erkrankten bei Bewohnern von Großstädten am höchsten ist. Daneben verzeichneten Regionen mit der stärksten Feinstaubbelastung genauso wie Gegenden mit vielen Raucherinnen und Rauchern eine höhere COPD-Häufigkeit.
Im Bundesländer-Vergleich ist Nordrhein-Westfalen trauriger Spitzenreiter, wobei der Kohleabbau im besonders betroffenen Ruhrgebiet hier laut Schröder zudem eine Rolle spielen könnte. Auf der Ebene der 400 einzelnen Kreise und kreisfreien Städte lebten in Konstanz und Tübingen mit jeweils 4,2 Prozent die wenigsten COPD-Erkrankten. Ferner litten bei der Geschlechterverteilung in allen Altersgruppen mehr Männer als Frauen an COPD.
Rauchen sei nach wie vor einer der größten Treiber der Krankheitslast in Deutschland. Laut Studien sind etwa 15 Prozent der Todesfälle insbesondere darauf zurückzuführen. „Das verursacht nicht nur millionenfaches individuelles Leid, sondern auch immense Kosten für unsere Volkswirtschaft", so WIdO-Geschäftsführer Schröder. Daher sollten die Verantwortlichen in den Kreisen und Kommunen bei diesem Thema „weiter am Ball bleiben und den Rauchverzicht gerade bei Jugendlichen fördern“. (imo)
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