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WHO: Trump kündigt US-Ausstieg an – Sorge um Weltgesundheit

21.01.2025 2:30 Min. Lesedauer

Der vom neuen US-Präsidenten Donald Trump angekündigte erneute Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation WHO hat große Sorgen um die weltweite gesundheitliche Sicherheit ausgelöst. Der Austritt bedeute einen schweren Schlag für den internationalen Kampf gegen globale Gesundheitskrisen, sagte heute Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. „Ohne den Beitrag der USA zur WHO wird es deutlich schwieriger, Ländern zu helfen, die vom Ausbruch von Infektionskrankheiten oder Umweltkatastrophen betroffen sind.“ Hunderttausende Menschen seien gefährdet, besonders sehr viele Kinder. Die WHO selbst bedauerte den Schritt, spiele sie doch „eine entscheidende Rolle beim Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Menschen weltweit, einschließlich der Amerikaner“.

Die WHO habe die Corona-Pandemie und andere internationale Gesundheitskrisen „falsch gehandhabt“, begründete Trump in dem entsprechenden Dekret. Zudem habe China rund vier Mal mehr Einwohner als die USA, zahle aber rund 90 Prozent weniger. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit offiziell den Austritt bei der Organisation eingereicht. Sein Nachfolger Joe Biden hatte den Schritt wieder gestoppt.

„Sollte die USA tatsächlich aus der WHO austreten, dürfte es für die EU schwierig werden, die Organisation stabil zu halten – insbesondere in finanzieller Hinsicht“, erläuterte Eva Hrnčířová, Sprecherin der EU-Kommission für Gesundheitsfragen. Die USA seien mit einem Anteil von mehr als 14 Prozent am WHO-Haushalt zurzeit der größte Beitragszahler. Die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten leisteten jedoch gemeinsam einen höheren Beitrag als die USA. Er habe 2020 und 2021 „mehr als 20 Prozent“ des WHO-Haushalts betragen.

Die WHO betonte die Rolle der USA in der Organisation. Sie seien 1948 Gründungsmitglied gewesen und hätten seither gemeinsam mit 193 anderen Mitgliedstaaten an der Gestaltung und Steuerung der Arbeit der WHO mitgewirkt. „Wir hoffen, dass die Vereinigten Staaten ihre Meinung ändern und freuen uns auf einen konstruktiven Dialog.“ Bundesminister Lauterbach unterstrich: „Auch weiterhin werden wir eng mit den USA in globalen Gesundheitsfragen zusammenzuarbeiten“. Die deutsche Virologin Isabella Eckerle, schrieb auf X, sie könne sich nichts Schädlicheres für die weltweite Sicherheit gegen neue auftretende Krankheiten vorstellen als eine Schwächung der WHO. „Alle Länder werden darunter leiden, auch die USA. Die nächste Epidemie oder Pandemie wird eine Katastrophe sein.“ (bhu)

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