Studie: Unzufriedenheit mit Gesundheitssystem wächst
Das Vertrauen der Deutschen in das Gesundheitswesen schwindet. Nur die Hälfte sieht das hiesige Gesundheitssystem unter den Top drei weltweit. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle „Healthcare-Barometer 2025“, für das die Wirtschafts- und Beratungsgesellschaft PWC 1.000 Bürger befragte. Im Vergleich zu den vorangegangenen Erhebungen seit 2014 sei damit ein neuer Tiefpunkt erreicht, resümieren die Autoren.
Weiterhin sind knapp 60 Prozent der Befragten skeptisch, dass die Krankenhausreform die Versorgung verbessert und Kosten senkt. Ein gutes Zeugnis stellen die Befragten ihren Krankenkassen aus, mit denen 85 Prozent „sehr zufrieden oder zufrieden“ sind. Bei der Bewertung des deutschen Gesundheitssystems blicken laut Erhebung besonders ältere Menschen kritisch auf die Gesundheitsversorgung. Als besondere Herausforderung nennen 65 Prozent der Befragten die Bewältigung des Fachkräftemangels. Daneben müssten die Fragen der Finanzierbarkeit gelöst werden, befanden 56 Prozent. Knapp die Hälfte hält die Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum für eine drängende Aufgabe.
Neben der Unzufriedenheit mit dem Gesundheitssystem insgesamt bewerten die Befragten die ärztliche Behandlung zunehmend schlecht. Nur etwa jeder Dritte zeigt sich demnach mit der ärztlichen Versorgung „zufrieden“. Vor vier Jahren waren es bei der Umfrage noch 43 Prozent. Als Hauptgrund für die negative Einschätzung geben die Patientinnen und Patienten an, dass Mediziner zu wenig Zeit hätten. Das spürten vor allem gesetzlich Versicherte. Die fachliche Kompetenz wird hingegen kaum angezweifelt. Ebenfalls besonders positiv beurteilen die Befragten (86 Prozent) die Leistungserbringung ihrer Krankenkasse hinsichtlich einer guten medizinischen Versorgung.
Die Pharmaindustrie kommt in der Umfrage bei den Über-55-Jährigen weniger gut weg. Diese sehen bei den Konzernen eine Ausrichtung auf Gewinnmaximierung zu Lasten der Sozialsysteme. Bei der Arzneimittelversorgung sollte sich Deutschland unabhängig von globalen Lieferketten machen, steht bei den Befragten mit 54 Prozent ganz oben bei der Bewertung des Pharmastandortes Deutschland. Für Forschung, Entwicklung und Produktion neuer Wirkstoffe müsse die Politik attraktivere Rahmenbedingungen schaffen, geben 48 Prozent an zweiter Stelle an. (imo)
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