Betriebliche Gesundheit im Juni

Lesen Sie im AOK-Arbeitgeber-Newsletter: Ersthelfer für psychische Gesundheit * Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Arbeitsalltag vorbeugen * Fachkräfte legen Wert auf Vertrauenskultur * Gesund snacken am Arbeitsplatz – so geht’s * Mobbing verhindern – was Führungskräfte tun können

Betriebliche Ersthelfer für psychische Gesundheit ausbilden

Die Ausbildung von Ersthelfern für die Notfallversorgung ist im Arbeitsschutz Standard. Sie können bei körperlichen Notfällen erste Maßnahmen ergreifen. Doch wer leistet Erste Hilfe für die psychische Gesundheit? Am Arbeitsplatz lassen sich psychische Gesundheitsprobleme oft frühzeitig identifizieren und qualifizierte Ersthelfer können Betroffenen schnell angemessene Unterstützung leisten. Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg bietet seit kurzem eine Ausbildung zum „Ersthelfer für psychische Gesundheit“ an, die auf wissenschaftlicher Evidenz basiert und in Studien wiederholt überprüft worden ist. Die Ausbildung befähigt die Teilnehmenden dazu, im Betrieb als erste Ansprechperson im Unternehmen rund um das Thema psychische Gesundheit tätig zu werden.

Der nächste Termin findet am 28. und 29. August 2024 in den Räumen des BGF-Instituts in Köln statt. Mehr Hintergründe zu dem Kurs und zur Anmeldung erfahren Sie auf den Seiten des BGF-Instituts.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Arbeitsalltag vorbeugen

Die Zahl der Koronaren Herzerkrankungen (KHK) ist laut Wissenschaftlichem Institut der AOK (WIdO) seit 2017 gesunken. Grund zur Entwarnung bestehe aber nicht, denn Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck, die als Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) gelten, nehmen zu. Langfristig kann dies zu hohen Krankenständen und damit verbundenen Folgekosten führen.

Zwar sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufig auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen, beispielsweise Rauchen, hoher Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, hohe Blutfett- oder Blutdruckwerte. Die Ursachen können aber auch an folgenden arbeitsbedingten psychosozialen Faktoren liegen, wie die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) herausgefunden hat:

  • Hohe Arbeitsanforderungen bei geringem Handlungsspielraum
  • Gratifikationskrisen (Ungleichgewicht zwischen wahrgenommenen beruflichen Anforderungen und erlebter Anerkennung)
  • Schichtarbeit
  • Überlange Arbeitszeiten

Was Arbeitgeber im Rahmen der Verhältnisprävention tun können:

  • Gesunde Essensangebote bereitstellen
  • Eine feste Pausenregelung im Arbeitstag verankern
  • Bewegungs- und Entspannungsanreize wie Zuschüsse zu Gesundheitskursen oder eine bewegte Mittagspause anbieten
  • Gesundheitstage organisieren
  • Gesundheit und Suchtprävention in Mitarbeitendengesprächen thematisieren

Tipps für gesunde Arbeitsbedingungen finden Sie auf dem AOK-Fachportal für Arbeitgeber. Anregungen für mehr Bewegung am Arbeitsplatz gibt es hier. Außerdem unterstützt das BGF-Institut Arbeitgeber und ihre Beschäftigten mit einem Ergodynamischen Coaching (Fragen dazu bitte an Robin Reynolds), vermittelt in Seminaren das Handwerkszeug zum Stressmanagement (mehr dazu bei Elisa Dörpinghaus) oder inspiriert mittels Impulsvortrag „eat for future – nachhaltig essen“ zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährungsweise (weitere Infos bei Tanja Lehnort).

AOK-Programm
Stress im Griff

Psychische Faktoren wie Stress können maßgeblichen Einfluss auf die Herzgesundheit haben. Das kostenlose Programm „Stress im Griff“ hilft, Auslöser für Stress zu erkennen und gelassener mit Belastungen umzugehen.

Fachkräfte wünschen sich Verlässlichkeit

Vertrauen ist ein wichtiges Instrument zur Mitarbeitendenbindung. Doch wie steht es um die Vertrauenskultur in deutschen Unternehmen? Dazu hat das Marktforschungsinstitut Bilendi im Januar 2024 für das Portal meinestadt.de 3.000 Fachkräfte aus dem sogenannten Blue-Collar-Bereich (Personen, die körperliche Arbeit leisten) online befragt. Das Ergebnis: Nur 23 Prozent bezeichneten die Vertrauenskultur in ihrem Betrieb als „sehr gut“, weitere 52 Prozent als „eher gut“. Gleichzeitig erachteten 71 Prozent der Befragten eine gute Vertrauenskultur am Arbeitsplatz als „sehr wichtig“ und weitere 28 Prozent zumindest als „eher wichtig“.

Drei von zehn Beschäftigten gaben zwar an, schon einmal einen Vertrauensbruch am Arbeitsplatz erlebt zu haben – nannten dabei allerdings eine große Bandbreite von persönlichen Enttäuschungen bis zu klaren Rechtsverstößen. Zu den top drei Vertrauensfaktoren zählten die Befragten Eigenständigkeit, Verlässlichkeit und Menschlichkeit. Aber auch offene Kommunikation, Fehlerkultur und Wertschätzung wurden erwähnt. Das Vertrauen zu direkten Vorgesetzten ist laut Umfrage übrigens höher als zur Geschäftsleitung – eine mögliche Erklärung dafür, dass kleinere Unternehmen mit weniger Hierarchieebenen insgesamt besser abschnitten.

Im AOK-Fachportal für Arbeitgeber finden Sie Tipps zur Gestaltung einer positiven Arbeitsumgebung, die Vertrauen stärken kann.

Das BGF-Institut macht Ihnen verschiedene Angebote, die sich vertrauensstärkend im Betrieb auswirken: Informieren Sie sich bei den BGF-Ansprechpartnern jeweils zu den Seminaren „Gesundheit und Führung“, „Wertschätzung“ oder „Gesunde Gespräche“.

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Zusammenarbeit im Unternehmen stärken

Im Video zum Online-Seminar „Zusammenarbeit im Unternehmen stärken“ erhalten Führungskräfte praktische Tipps, wie sie positive Beziehungen fördern und ein vertrauensvolles Arbeitsklima schaffen können.

Gesund snacken leichtgemacht

Viele Berufstätige nehmen im Laufe des Tages ungesunde Snacks zu sich. Das ergab die „Global Eating at Work Survey 2023“, eine Studie der Compass Group, der Muttergesellschaft des Business-Caterers Eurest. Von den 35.000 Befragten kamen 1.945 aus Deutschland. Insbesondere jüngere Erwerbstätige der sogenannten Gen Z greifen nach eigenen Angaben circa 2,6-mal am Tag zur Zwischenmahlzeit, ältere im Schnitt nur einmal. Während sich 36 Prozent der Befragten für eine gesunde Zwischenmahlzeit wie einen Apfel entscheiden, essen 24 Prozent der Studienteilnehmenden etwas Ungesundes wie Schokolade. Doch zuckerhaltige Snacks schaden auf Dauer der Gesundheit und schwächen die Leistungsfähigkeit. Arbeitgeber haben verschiedene Möglichkeiten, ihren Mitarbeitenden das gesunde Snacken präventiv zu erleichtern:

  • Im Rahmen von Gesundheitskursen oder -tagen für das Thema gesunde Ernährung sensibilisieren
  • Gesunde Snacks wie Obst, Gemüse, Nüsse oder Naturjoghurt im Betrieb preisgünstig oder kostenfrei anbieten
  • Einkaufsgutscheine bei Gemüsehändlern zur Verfügung stellen
  • Falls es eine Betriebskantine gibt, das Angebot mit Obst, Gemüse, Porridge, Wraps oder Salaten anreichern

Weitere Tipps für gesundes Essen bei der Arbeit erhalten Sie im AOK-Fachportal für Arbeitgeber oder wählen Sie ein individuelles Angebot aus dem Portfolio des BGF-Instituts vom Gesunden Frühstück über Kantinenberatung oder eat@work bis zu Infused Water. Ihre Ansprechpartnerin Tanja Lehnort berät Sie dazu gern.

Mobbing am Arbeitsplatz – das können Führungskräfte tun

Rund 30 Prozent aller Beschäftigten haben am Arbeitsplatz schon einmal Mobbing erlebt. Doch nur knapp die Hälfte der Betroffenen (49 Prozent) hat solche Vorfälle auch dem Arbeitgeber gemeldet. Das zeigt eine aktuelle Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) mit 1.800 Teilnehmenden in neun Ländern, darunter 200 aus Deutschland.

Welche Erfahrungen Beschäftigte mit Mobbing machen, hängt der Studie zufolge auch von der Unternehmenskultur und dem Führungsstil ab. Denn das Arbeitsklima und das Wohlbefinden der Beschäftigten haben großen Einfluss darauf, wie Mobbing entsteht. Eine wertschätzende Kommunikation und ein offenes und unterstützendes Arbeitsumfeld können helfen, Mobbing vorzubeugen.

Nicht jede Konfliktsituation am Arbeitsplatz ist gleich Mobbing. Das ist erst dann der Fall, wenn Schikanen systematisch sind und wiederholt, regelmäßig sowie über einen längeren Zeitraum auftreten. Für Betroffene ist das eine große psychische Belastung, die sich auch auf die Gesundheit auswirken kann. Deshalb ist es gut, wenn Arbeitgeber das Thema ernst nehmen. Hier sind Führungskräfte gefragt: Sie unterstützen Beschäftigte, indem sie ein offenes Ohr für deren Probleme haben und mit ihnen zusammen nach Lösungen suchen.

Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg betreut seit über 20 Jahren das Mobbingtelefon der AOK Rheinland/Hamburg. Jeden Dienstag zwischen 14 und 20 Uhr stehen unter der Kölner Telefonnummer 0221 27180 200 oder in Hamburg unter 040 20 23 42 09 Psychologinnen und Psychologen für eine kostenlose und anonyme Beratung rund um das Thema Mobbing zur Verfügung.

Mehr Hintergrundinformationen zum Thema finden Sie auch im Mobbingbericht 2022, den das BGF-Institut veröffentlicht hat.

Stand

Erstellt am: 13.06.2024

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