Betriebliche Gesundheit im September

Lesen Sie im AOK-Arbeitgeber-Newsletter: * AOK-Workshop „Gesunder Rücken“ * Zoom-Fatigue vorbeugen * AOK Wegbereiter – Plattform für beruflichen Erfolg * Gesunde Fehlerkultur fördern * Deutsche erweitern KI-Skills * Wie Deskless Workers von New Work profitieren

AOK-Workshops „Starker Rücken im Arbeitsalltag“

Laut Fehlzeitenreport 2023 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) sind Muskel- und Skelett-Erkrankungen nach Atemwegserkrankungen die zweithäufigste Ursache für Fehltage von Beschäftigten. Dabei sind sie gut vermeidbar. Um Rückenbeschwerden vorzubeugen, ist es nicht nur wichtig, die Körperhaltung während der Arbeit möglichst abwechslungsreich zu gestalten, sondern auch die Rückenmuskulatur zu stärken.

Um Berufstätige und ihre Arbeitgeber zu unterstützen, bietet die AOK Rheinland/Hamburg im Herbst an vielen Orten im Rheinland und in Hamburg den Workshop „Starker Rücken im Arbeitsalltag – mit Therabändern zu mehr Wohlbefinden“ an. In den Workshops, die in den Räumen der AOK durchgeführt werden, erfahren Berufstätige von Rückenexperten mehr über das Zusammenspiel von Rückengesundheit und Bewegung. Außerdem erlernen sie einfache Übungen mit dem Theraband, das sie dann später zu Hause weiternutzen können. Empfehlen Sie Ihren Mitarbeitenden, sich am besten gleich zu einem Termin in ihrer Nähe anzumelden. Die Teilnahme ist kostenlos und die Einladung gilt nicht nur für AOK-Versicherte.

Online-Müdigkeit: Symptome erkennen und vorbeugen

Spätestens seit der Corona-Pandemie finden die meisten Meetings und Besprechungen nicht mehr in Präsenz, sondern online statt. Das bietet viele Vorteile. Gleichzeitig kann durch häufige und lange Videokonferenzen das Phänomen der sogenannten Zoom-Fatigue oder der Online-Müdigkeit entstehen: ein Gefühl der Ermüdung und Erschöpfung durch Online-Konferenzen.

Den größten Einfluss haben einer aktuellen Studie zufolge Bewegungsmangel, gefolgt von einer verstärkten Aufmerksamkeit auf sich selbst, dem Gefühl, beobachtet zu werden, sowie eingeschränktes nonverbales Kommunikationsverhalten.

Zoom-Müdigkeit kann sich unter anderem auf die Konzentration und die psychische Balance auswirken und zu erhöhter Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder auch Sehstörungen führen. Häufige oder längere Online-Meetings können langfristig sogar die Gesundheit und Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Um Zoom-Müdigkeit vorzubeugen, hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGVU) eine Praxishilfe herausgegeben. Sie enthält zehn praktische Tipps der Verhaltens- und Verhältnisprävention, die dabei helfen, gesundheitliche Folgen zu verhindern.

Tipps gegen Zoom-Fatigue

  • Technik-Check durchführen
    Sicherstellen, dass Hard- und Software funktionieren
  • Weniger virtuelle Meetings ansetzen
    Prüfen, ob das Meeting wirklich nötig ist. Vielleicht reicht auch ein Anruf
  • Kürzere Meetings planen
  • Strukturiert moderieren
    An den Zeitplan halten und beispielsweise durch Bewegungspausen auflockern
  • Pausen während des Meetings machen
    Spätestens jede Stunde 10 Minuten Pause einplanen
  • Pausen zwischen den Meetings machen
    Direkt aufeinanderfolgende Online-Meetings vermeiden
  • Bildschirmansicht wechseln oder Kamera ausschalten
  • Arbeitsplatz gesund gestalten
    Auf eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung achten
  • Sicherheits- und Gesundheitskompetenz ausbauen
    Auf sichere und gesunde Arbeitsbedingungen achten
  • Gesundheitsfördernde Unternehmenskultur entwickeln
    Eine Unternehmenskultur fördern, die zur Begrenzung von Videokonferenzen und Einhaltung von Arbeitszeiten und Pausen abseits des Bildschirms motiviert
     

Wie Führungskräfte und Beschäftigte auf gesunde Arbeitsbedingungen im Homeoffice achten können, erfahren sie in dem Angebot „ergo@work“, das das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung entwickelt hat. Mehr zu den Inhalten erfahren Sie von Timo Mentzel.

Chancen erhöhen mit dem AOK Wegbereiter

Ausbildungsbetriebe spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die junge Generation fit für die Arbeitswelt zu machen. Mit einem neuen Angebot unterstützt die AOK Rheinland/Hamburg junge Talente und gleichzeitig die Betriebe beim Start ins Berufsleben. Die neue Plattform „AOK Wegbereiter“ bietet Schulabsolventinnen und -absolventen und Studierenden Informationen über unterschiedliche Berufsfelder, spannende Ausbildungsberufe und die Besonderheiten eines Dualen Studiums. Nützliche Tipps erleichtern ihnen den Entscheidungsprozess und sorgen auch in puncto Versicherungsschutz für einen reibungslosen Einstieg ins Berufsleben. Unter #DeinJob gibt es außerdem die Möglichkeit, geeignete Ausbildungsplatzangebote zu recherchieren.

Für Ausbildungsbetriebe steht am Beginn oft die herausfordernde Suche nach den richtigen Talenten. Auf der neuen Wegbereiter-Plattform entdecken Arbeitgeber eine Vielzahl an Möglichkeiten, ihre Recruiting-Chancen zu erhöhen. Ausbildungsbetriebe präsentieren sich auf der Wegbereiter-Plattform als attraktive Arbeitgeber, die die berufliche Zukunft aktiv mitgestalten. In wenigen Schritten können Unternehmen ein Profil anlegen und dort ihre Ausbildungsplatzangebote veröffentlichen, um den perfekten Bewerber-Match zu finden. Sie wollen gemeinsam mit der AOK Rheinland/Hamburg die Zukunft junger Talente aktiv fördern und gestalten? Setzen Sie sich gern mit uns in Verbindung.

Zu gesünderer Fehlerkultur finden

Wie können Unternehmen, Führungskräfte und Beschäftigte aus Fehlern lernen, wenn sich kaum jemand traut, Fehler zuzugeben? Was bedeutet das für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz – und wie können Führungskräfte die Fehlerkultur so fördern, dass alle Beteiligten davon profitieren? Diese Fragen stellen sich nach dem Vorliegen des ersten AXA Support Reports, für den das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Mai 2024 über 2.100 Personen repräsentativ nach Alter und Geschlecht online befragte. Kernfrage war, an wen sich Beschäftigte wenden, wenn sie einen Fehler gemacht haben, beziehungsweise ob sie dies überhaupt tun.

Lediglich 5 Prozent aller Befragten wenden sich umgehend an die Führungskraft, 8 Prozent suchen Rat im Kollegenkreis. 28 Prozent fragen ihre Lebensgefährten oder -gefährtinnen, wie sie sich verhalten sollen. Dass sich die Fehlerkultur in Deutschland positiv verändert hat und Fehler heutzutage eher akzeptiert würden, dem stimmen 39 Prozent der Befragten zu. 23 Prozent fürchten negative Konsequenzen, wenn ein Fehler bekannt würde.

Dazu kommt: Je jünger Beschäftigte sind, desto seltener holen sie sich Rat und Hilfe und desto weniger geben sie Fehler überhaupt zu. Demnach trauen sich 44 Prozent der Erwachsenen unter 25 Jahren nicht, einen Fehler bei der Arbeit zuzugeben. Sie fürchten, inkompetent zu wirken, wenn sie etwas falsch machen. Ähnliches gilt für Menschen bis zum Alter von 44 Jahren, also in der klassischen Karrierephase. Bei den Befragten ab Mitte 50 wurden solche Befürchtungen nur noch selten geäußert.

Im Fachportal für Arbeitgeber hat die AOK praktische Tipps zusammengestellt, mit denen Führungskräfte zu einem gesünderen Umgang mit Fehlern finden. Weitere Unterstützung finden Führungskräfte in dem Angebot „Gesundheit & Führung“, entwickelt vom BGF-Institut der AOK Rheinland/Hamburg. Mehr dazu sowie zu den Themen Stressmanagement, Resilienz und Kommunikation weiß Willy Habicht vom BGF-Institut. Mit einer offenen Fehlerkultur schützen Arbeitgeber ihre Beschäftigten vor Stress, fördern deren persönliche Weiterentwicklung und können zugleich Fachkräfte binden. Wenn Menschen sich bei der Arbeit wohlfühlen, entstehen eventuell sogar weniger Fehler.

Neue Fähigkeiten fürs Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz

Beschäftigte in Deutschland bilden sich gern weiter. Das fand der Global Skills Report 2024 der Online-Lernplattform Coursera heraus. Er untersucht jährlich, wie es um die Lernwilligkeit der Menschen bestellt ist, und zwar weltweit. Deutschland belegt demnach im internationalen Vergleich den dritten Platz, gleich nach der Schweiz und Japan. Davon profitieren auch Unternehmen, denn allem voran ging es Menschen aus Deutschland um Wissen im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI). Am beliebtesten waren Kurse für den Umgang mit Sprachmodellen wie ChatGPT und generell KI-Lösungen, die den Arbeitsalltag zunehmend prägen. 40 Prozent der in Kurse eingeschriebenen Personen waren Frauen, 60 Prozent Männer, das Durchschnittsalter betrug 34 Jahre.

Die Forschenden weisen im Vorwort der Studie auf die fundamentale Bedeutung solcher Fähigkeiten für den Wirtschaftsstandort Deutschland hin. Doch obwohl in Zukunft fast zwei Drittel aller Arbeitsstellen mehr oder weniger mit KI zu tun haben werden, fehlen 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland noch grundlegende Kenntnisse zu digitaler Technik.

Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK unterstützt Arbeitgeber, Führungskräfte und Mitarbeitende gezielt dabei, in einer sich wandelnden Berufswelt ein gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld zu schaffen. Mit gesunder Führung ist es darüber hinaus möglich, den digitalen Wandel gesund zu gestalten.

„Deskless Workers“ können von New Work profitieren

Wie sieht die Arbeitsrealität von Schichtarbeitenden aus – und wie kann sie mit Blick auf Fachkräftemangel und Betriebliche Gesundheit attraktiver gestaltet werden? Danach fragte eine Studie, die der global agierende KI-Pionier Inform gemeinsam mit dem Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen durchführte. Zwei Monate lang wurden dafür 500 sogenannte Deskless Workers befragt. Der Begriff bezeichnet Beschäftigte, die ihre Arbeit nicht an einem Schreibtisch ausüben, sondern in Berufsfeldern wie Produktion, Einzelhandel und Pflege.

Die im Juli 2024 veröffentlichten Ergebnisse zeigen: Gute Bezahlung ist den Befragten wichtig (92 Prozent). Daneben wünschen sich „Deskless Workers“ gute Kommunikation (91 Prozent) und Wertschätzung (90 Prozent).

Eine weitere Erkenntnis: Mehr als jeder oder jede Dritte (39 Prozent) dachte in den vergangenen zwölf Monaten daran, den Job aufzugeben. Als Gründe für Kündigungsgedanken nannten die Befragten schlechte Bezahlung, mangelnde Wertschätzung und stressige Arbeitsbedingungen. 41 Prozent wünschen sich bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. 35 Prozent der Befragten möchten stärker an Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Was darüber hinaus auffällt: Fast die Hälfte (47 Prozent) gab an, gesundheitlich unter den Arbeitszeiten zu leiden.

Die Studie legt nahe, dass flexible Arbeitsmodelle und digitale Einbindung zu einer stärkeren Beschäftigtenbindung beitragen können. Flex-Schichten, Arbeitszeitverkürzungen und die Berücksichtigung individueller Wünsche könnten sowohl die Bedürfnisse der Unternehmen als auch die der Arbeitskräfte besser abdecken.

Im AOK-Fachportal für Arbeitgeber finden Unternehmen Informationen, wie sie Arbeitsbedingungen auch für Schichtarbeitende gesundheitsförderlich gestalten können.

Stand

Erstellt am: 19.09.2024

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