Nachhaltige Gesundheitsförderung: Zukunftweisende Ansätze für alle Unternehmensgrößen

Der Klimawandel macht auch vor Unternehmen nicht halt. Am Arbeitsplatz entstehen neue Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit. Ganzheitliche Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) verknüpft soziale Verantwortung, ökologische Ziele und ökonomischen Erfolg. Sie kann so das Wohlbefinden der Beschäftigten, Nachhaltigkeitsziele und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen jeder Größenordnung fördern.

Dreiklang der Nachhaltigkeit

Der Blick auf Gesundheit allein reicht nicht mehr aus. Gesellschaftliche Entwicklungen und die Klimakrise verlangen, Betriebliche Gesundheit in ein größeres Konzept einzubetten – in den Dreiklang der Nachhaltigkeit. Dieser umfasst:

  • Ökologie, das heißt ein verantwortungsbewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen zum Erhalt des Ökosystems;
  • Soziales, unter anderem Führung, Miteinander und Unternehmenskultur;
  • Ökonomie, im Fall Betrieblicher Gesundheitsförderung bedeutet das den „Return on Prevention“ (Kosten-Nutzen-Verhältnis und der wirtschaftliche Erfolg von BGF-Maßnahmen)

„Maßnahmen wie planetare Ernährung, CO₂-sparende Mobilitätsangebote und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung fördern zugleich die Gesundheit der Mitarbeitenden und den Umweltschutz. Zudem zahlen sie auf die Innovationskraft und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens ein“, fasst Anja Nacken, Stabsbereichsleiterin Nachhaltigkeit der AOK Rheinland/Hamburg, zusammen. „Schließlich können nur gesunde, engagierte Beschäftigte ein Unternehmen aktiv stärken – was diesem darüber hinaus finanzielle Vorteile bringt. Maßnahmen, die Mitarbeitende und Umwelt gleichermaßen schützen, schaffen so einen ,Return on Prevention‘.“

Vorteile für Umwelt und Gesundheit

Ob in kleinen, mittleren oder großen Unternehmen – Betriebliche Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeitsmanagement lassen sich vielfältig miteinander verbinden. Möglich ist zum Beispiel die Einführung überwiegend pflanzlicher und regionaler Verpflegungsangebote in der Kantine. „Fleischreduzierte Ernährung ist besonders wertvoll“, sagt Anja Nacken. „Mitarbeitende können auch selbst im Unternehmen Gemüse oder Kräuter anbauen. Das sensibilisiert für gesunde, saisonale Lebensmittel, macht Spaß und fördert das Verständnis für einen bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen.“

Eine weitere Option sei die Unterstützung nachhaltiger Mobilität für den Arbeitsweg. Das kann Fahrradleasing sein, ebenso wie ein Anreiz zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs oder ein Schrittzählerwettbewerb. All das bringt Menschen regelmäßig in Bewegung und reduziert Treibhausgasemissionen.

Vorteile für Image, Fachkräfte und Lieferkette

Unternehmen, die Nachhaltigkeit und Betriebliche Gesundheitsförderung miteinander kombinieren, verbessern auch ihre Außenwahrnehmung. „Die Erwartungshaltung in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften und soziale Verantwortung wächst und beeinflusst das Image eines Unternehmens erheblich“, betont Anja Nacken. „Mit nachhaltiger BGF können sich Unternehmen also auch als attraktive, verantwortungsbewusste Arbeitgeber präsentieren. Das ist ein Vorteil in der Fachkräftegewinnung und wirkt sich positiv auf das Vertrauen von Kundinnen und Kunden aus.“

Dazu kommt der steigende Druck durch externe Vorgaben und Richtlinien. Die neue Berichtspflicht der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fordert von großen Unternehmen eine umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz bringt verstärkt Forderungen für soziale Standards. „Diese Regularien sind zwar in erster Linie für Großunternehmen verpflichtend. Sie betreffen aber häufig auch kleinere Unternehmen, die als Zulieferer agieren und durch ihre Kunden zur Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards angehalten werden. Auch Vorteile durch freiwillige Nachhaltigkeitsaspekte in Ausschreibungen, Aufträgen und Kooperationen nehmen zu“, gibt Anja Nacken zu bedenken. Demnach wird BGM als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie auch zunehmend für kleinere Betriebe bedeutsam.

Drei Tipps, um BGF mit Nachhaltigkeit zu verbinden

Das Ziel nachhaltiger BGF ist demnach, gesunde Lebensgewohnheiten zu fördern, die das Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessern, während sie zugleich auf ökologische und ökonomische Nachhaltigkeitsziele einzahlen – und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens fördern. Oliver Hasselmann, Referent am BGF-Institut Köln, nennt drei Tipps, mit denen Unternehmen umgehend beginnen können, BGF und Nachhaltigkeit gewinnbringend miteinander zu verbinden:

1. Online-Checks nutzen

Unternehmen jeder Größenordnung können mit den Online-Checks der „Offensive Mittelstand“ Bestandsaufnahmen machen. Vorhanden sind solche Checks unter anderem zu den Themen

  • Betrieblicher Umweltschutz
  • Gesundheit
  • Personalführung
  • Vielfaltsbewusster Betrieb

2. Priorisieren

Basierend auf den Ergebnissen der Checks können Unternehmen individuell spezifische Handlungsfelder priorisieren, zum Beispiel:

  • Arbeitsplatzgestaltung
  • Ressourcenschonende Maßnahmen
  • Ernährung
  • Bewegung fördernde Mobilität

3. Unterstützung holen

AOK-Expertinnen und -Experten unterstützen Unternehmen dabei, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die Betriebliche Gesundheitsförderung mit Nachhaltigkeitsmanagement verbinden. Die Vorteile:

  • Engagierte und motivierte Mitarbeitende
  • Co-Benefits für Gesundheit und Klimaschutz
  • Arbeitgeberattraktivität

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Betriebliche Gesundheitsförderung senkt Krankenstände und Fluktuation, steigert die Zufriedenheit von Mitarbeitenden und führt auf diese Weise zu mehr Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Die Expertinnen und Experten des BGF-Instituts der AOK Rheinland/Hamburg unterstützen die Unternehmen in der Region bei der Umsetzung mit breitem Fachwissen und jahrzehntelanger Erfahrung. Sprechen Sie Ihre AOK-Ansprechperson darauf an.

Das BGF-Angebot „Gesundheit und Führung“ unterstützt Führungskräfte dabei, ihre Mitarbeitenden gesund zu führen und dabei die eigene innere Balance zu finden. Mehr über dieses BGF-Angebot erfahren Sie bei Willy Habicht.

Stand

Erstellt am: 12.12.2024

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