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Gesundheit rund um die Geburt: BMG legt Aktionsplan vor

Das Bundesgesundheitsministerium legt den Aktionsplan zur Gesundheit rund um die Geburt vor.

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Frau sitzt mit Baby im Arm und Hebamme auf einem Sofa
©iStock.com/monkeybusinessimages

Datenlage im Bereich Hebammenversorgung unzureichende

In Deutschland gibt es eine unzureichende Datenlage im Bereich der Hebammenversorgung. Das geht aus dem jetzt vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vorgelegten Aktionsplan „Gesundheit rund um die Geburt“ hervor. Daher will das BMG die Bundesländer bitten, sich auf einen einheitlichen Katalog von Daten zur Versorgungslage in Deutschland zu einigen, die regelmäßig von den Ländern erhoben werden und die auch Daten zur Hebammenversorgung beinhalten. Diese könne dann Grundlage für die Feststellung etwaiger Handlungsbedarfe hinsichtlich der Versorgungssituation sein.

Es besteht weiterer Handlungsbedarf

Der Aktionsplan enthält Maßnahmen, die das BMG umsetzen will, um die Versorgung von Schwangeren, ihren Kindern sowie Familien mit Neugeborenen zu verbessern. Zahlreiche Maßnahmen seien dabei von der Regierung und von anderen Akteuren bereits ergriffen worden. "Dennoch besteht weiterer Handlungsbedarf", heißt es in dem Aktionsplan.

"Die aktuelle Ausgangslage ist auch gekennzeichnet von einer im internationalen Vergleich relativ hohen Rate an Geburten mit medizinischen Interventionen, inklusive Kaiserschnitten, sowie von Beschwerden von Familien und Verbänden über unzureichende geburtshilfliche Kapazitäten und über die Versorgung und Betreuung vor, unter und nach der Geburt."

Zudem beständen soziale Ungleichheiten im Zugang und der Inanspruchnahme einer bedarfsgerechten Grundversorgung und von Unterstützungsangeboten in der Lebensphase rund um die Geburt.

Fehlanreize überprüfen und entgegenwirken

Zu den Maßnahmen, die das BMG plant, gehört eine Überprüfung, ob gegebenenfalls Fehlanreize im System für die hohe Zahl an Interventionen in der Geburtshilfe in Deutschland verantwortlich sind und wie diesen entgegengewirkt werden kann.

Zudem plant das BMG ein Fachgespräch mit den an der Geburtshilfe beteiligten Fachgesellschaften mit dem Ziel, angesichts der vielfach risikoorientierten Kommunikation die ressourcenorientierte Beratung im Rahmen der Schwangerenvorsorge zu stärken.

Der Aktionsplan "Gesundheit rund um die Geburt geht auf das Nationale Gesundheitsziel gleichen Namens zurück, dass der Kooperationsverbund "gesundheitsziele.de" unter Beteiligung des BMG im Jahr 2017 vorgelegt hatte. In der Folge hat die Ampelkoalition die Erarbeitung des Aktionsplans in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt.