Fachportal für Leistungserbringer

Bundes-Klinik-Atlas

Der Bundes-Klinik-Atlas ist ein Portal des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), das qualitätsbezogene Informationen über Krankenhäuser in bestimmten Leistungsbereichen abbildet. Patientinnen und Patienten sollen damit erkennen können, welches Krankenhaus sich für bestimmte Behandlungen eignet.

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Krankenhausvergleich des Bundes im Netz

Der Bundes-Klinik-Atlas ist ein Portal des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), das die Qualifikationen von Krankenhäusern in bestimmten Leistungsbereichen vergleichbar und allgemeinverständlich abbildet. Patientinnen und Patienten sollen mit seiner Hilfe erkennen können, welches Krankenhaus in ihrer Nähe sich für bestimmte Behandlungen eignet, wie die Klinik personell ausgestattet ist und wie sie bei bestimmten Qualitätsparametern abschneidet. Dafür werden in dem Portal Leistungs- und Strukturdaten der Krankenhäuser in Deutschland aufbereitet. Das Register, in dem auch Bundeswehrkrankenhäuser und Krankenhäuser der gesetzlichen Unfallversicherung gelistet sind, ist am 17. Mai 2024 online gegangen. Es wird vom Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) betreut. Der Bundes-Klinik-Atlas wurde mit dem Krankenhaus-Transparenzgesetz etabliert und ist Teil der groß angelegten Krankenhausreform der Bundesregierung. 

Parameter zur Abbildung von Qualität

Das Web-Portal bündelt Klinikdaten zu Fallzahlen, Ausstattung, Ergebnissen der Qualitätssicherung und listet Qualitätssiegel zur stationären Versorgung. Zudem wird ersichtlich, in welchen Umfang die Häuser Mindestmengen erfüllen und an der Notfallversorgung teilnehmen. Dabei erfolgt die Darstellung anhand von Leistungsgruppen – also nach medizinischen Kriterien gebündelten Leistungen mit Bezug zu bestimmten Organen und spezifischen Erkrankungen –, die die Bundesregierung mit der Krankenhausreform etablieren will. Anhand der Daten ordnet das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) die Standorte einem Versorgungslevel zu.

Veröffentlichte Daten

  • die Fallzahl der erbrachten Leistungen bis zum 30. September 2024 differenziert nach Fachabteilungen und
    ab dem 1. Oktober 2024 differenziert nach Leistungsgruppen
  • die zugeordnete Versorgungsstufe
  • die personelle Ausstattung im Verhältnis zum Leistungsumfang
  • die patientenrelevanten Ergebnisse aus den Maßnahmen zur datengestützten einrichtungsübergreifenden, Qualitätssicherung, auch in zusammengefasster Form
  • das Vorliegen aussagekräftiger Qualitätssiegel und Zertifikate zur stationären Versorgung
  • die Erfüllung der Mindestmengen sowie der diesbezüglichen Entscheidungen der für die Krankenhausplanung zuständigen
    Landesbehörden
  • die Stufe der Notfallversorgung nach dem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern (G-BA-Kriterien)

Die neuen Versorgungslevel

Das IQTIG bereitet für die Veröffentlichung und Aktualisierung des Transparenzverzeichnisses fortlaufend die erforderlichen Daten auf und nimmt für das Transparenzverzeichnis geeignete Bewertungen vor. Es wählt aus den Daten die für das Transparenzverzeichnis geeigneten Ergebnisse aus und führt diese mit den vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) übermittelten Daten zusammen. Über die Zuordnung zu Versorgungsstufen (Level 1 bis 3) entscheidet wiederum das InEK anhand der Leistungsgruppen, die ein Krankenhaus vorhält.

Versorgungsstufen

  • Versorgungsstufe „Level 3U“: Standort einer Hochschulklinik mit Leistungen aus mindestens fünf internistischen Leistungsgruppen, mindestens fünf chirurgischen Leistungsgruppen, der Leistungsgruppe Intensivmedizin, der Leistungsgruppe Notfallmedizin sowie zusätzlich aus acht weiteren Leistungsgruppen
  • Versorgungsstufe „Level 3“: Kliniken, Kliniken mit Leistungen aus mindestens fünf internistischen Leistungsgruppen, mindestens fünf chirurgischen Leistungsgruppen, der Leistungsgruppe Intensivmedizin, der Leistungsgruppe Notfallmedizin sowie zusätzlich aus acht weiteren Leistungsgruppen, die nicht Hochschulkliniken sind
  • Versorgungsstufe „Level 2“: Standorte, an denen Leistungen aus mindestens zwei internistischen Leistungsgruppen, mindestens zwei chirurgischen Leistungsgruppen, der Leistungsgruppe Intensivmedizin, der Leistungsgruppe Notfallmedizin sowie zusätzlich drei weiteren Leistungsgruppen erbracht werden
  •  „Level 1n“: Kliniken mit Leistungen aus der Leistungsgruppe Allgemeine Innere Medizin, der Leistungsgruppe Allgemeine Chirurgie, der Leistungsgruppe Intensivmedizin sowie der Leistungsgruppe Notfallmedizin. Ferner gehören Krankenhaus der Level 2 oder 3 in diese Kategorie, wenn sie noch nicht der Versorgungsstufe „Level F“ oder „Level 1i“ zugeordnet wurden.

Über Kliniken der Level F und 1i entscheiden die Krankenhausplanungsbehörden des jeweiligen Bundelandes:

  • „Level F“: Fachkrankenhäuser, die sich auf die Behandlung einer bestimmten Erkrankung, Krankheitsgruppe oder Personengruppe spezialisiert haben und einen relevanten Versorgungsanteil in diesem Bereich haben
  • „Level 1i“: Krankenhäuser, die eine sektorenübergreifende Versorgung und in der Regel keine Notfallmedizin erbringen

Datenlieferung

Die Daten des Bundes-Klinik-Atlas stammen aus verschiedenen Quellen. Kliniken müssen in erster Linie ihre Nachweise über einschlägige Zertifizierungen an das IQTIG übermitteln. Das Institut entscheidet im Vorfeld, welche Zertifikate im Register dargestellt werden soll – dafür liefern die Betreiber von Zertifikaten wie zum Beispiel die deutsche Krebsgesellschaft dem IQTIG alle notwendigen Informationen.

Um seine Aufgaben beim Bundes-Klinik-Atlas erfüllen zu können, erhält das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz von unterschiedlichen Partnern und Institutionen im Gesundheitswesen Daten zur Aggregation. Die Informationen stammen vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), den Landesverbänden der Krankenkassen und Ersatzkassen (LVKK/EK), von Krankenhäusern,  Zertifizierungsstellen sowie aus den strukturierten Qualitätsberichten der Krankenhäuser (sQB). Das IQTIG betreut das Portal und führt die Daten zusammen, die technische Umsetzung der Veröffentlichung erfolgt über einen weiteren Dienstleister. Weitere Infos zur Datenlieferung bietet das IQTIG auf seinen Web-Seiten zum Thema.

  • Mehr Informationen zum Datenaustausch IQTIG

Kliniksuche im AOK-Gesundheitsnavigator

Die AOK bietet Patientinnen und Patienten in Ihrem „Gesundheitsnavigator" die Möglichkeit, nach geeigneten Kliniken für eine Behandlung zu suchen und diese zu vergleichen. Dafür können wichtige Parameter wie bestimmte Qualitätsangaben, Zahl der Behandlungsfälle, Weiterempfehlung von Patienten, Erreichbarkeit, Fachabteilungen, religiöse Angebote und Speisevorschriften gefiltert werden. Das Portal stellt auf der Basis realer Behandlungsdaten für viele wichtige Eingriffe dar, welche Häuser eine überdurchschnittliche, durchschnittliche oder unterdurchschnittliche Qualität aufweisen. Die Kliniken können auch direkt miteinander verglichen werden. Eine Recherche beim Krankenhausnavigator erfordert kein medizinisches Vorwissen und funktioniert auch anhand von Laienbegriffen. 

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