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Mindestmengen-Effekt: Speiseröhren-OPs werden an weniger Standorten gebündelt

Das Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) hat seine Daten im Online-Portal „Qualitätsmonitor“ aktualisiert.

News Krankenhaus
Foto: Chirurgen im OP
iStock.com/vm

Weniger Kliniken operieren mit mehr Routine

Bei komplexen Operationen an der Speiseröhre hat die Anhebung der Mindestmenge eine deutliche Konzentration der Leistungen auf weniger Klinik-Standorte mit höheren Fallzahlen bewirkt. Das zeigen die heute aktualisierten Daten im Online-Portal „Qualitätsmonitor“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO): Während 2022 noch 42 Prozent der Fälle in Kliniken mit weniger als 26 Eingriffen pro Jahr behandelt wurden, waren es im Jahr der Mindestmengen-Anhebung 2023 nur noch 23 Prozent. Krankenhäuser müssen seit 2023 mindestens 26 entsprechende Fälle vorweisen, davor lag die Mindestmenge bei zehn. Die größten Fortschritte bei der Konzentration der Leistungen gab es laut Qualitätsmonitor in Hessen: Während in dem Bundesland 2022 nur 13 Prozent der Behandlungen in Kliniken mit mehr als 26 Fällen pro Jahr durchgeführt wurden, waren es 2023 bereits 75 Prozent. 

Stagnation bei Herzinfarkten

Das WIdO hat die Kennzahlen und Daten des Jahres 2023 für alle sechs Indikationen ergänzt, die der Qualitätsmonitor abbildet – darunter die Behandlung von Herzinfarkten und Brustkrebs. Bei den Herzinfarkt-Behandlungen in Kliniken ohne Herzkatheterlabor (HKL) zeichnet sich nach dem positiven Trend der vergangenen Jahre eine gewisse Stagnation ab: Der Anteil der Patientinnen und Patienten, deren Herzinfarkt in einer Klinik ohne HKL-Verfügbarkeit therapiert wurde, lag sowohl 2022 als auch 2023 relativ konstant bei knapp fünf Prozent. So wurden im Jahr 2023 wurden insgesamt 8.430 Herzinfarkt-Fälle nicht leitliniengerecht versorgt.

Brustkrebs-Behandlung häufig nicht in Zentren

Auch Brustkrebs-Operationen in zertifizierten Krankenhäusern zeigt der Qualitätsmonitor – nach einigen Jahren mit guter Entwicklung – kaum noch Bewegung: Auch 2023 wurden mehr als elf Prozent der Patientinnen mit Brustkrebs in nicht-zertifizierten Kliniken operiert (8.591 Fälle), das waren nur 74 weniger als 2022 (8.665 Fälle). Der Trend zeigt sich auch im Ländervergleich: So wird in Sachsen-Anhalt nach wie vor mehr als jede vierte Frau mit Brustkrebs in einer Klinik operiert, die nicht von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist. Für diesen Bereich hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) erst im Jahr 2021 eine Mindestmenge beschlossen, die seit Jahresbeginn bei 100 Fällen pro Jahr und Standort liegt – die Patientinnen profitieren nach Studienlage vor allem von der Behandlung in zertifizierten Zentren.

Qualitätsmonitor macht Qualität transparent

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