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Klinische Krebsregister - Umsetzung der flächendeckenden Krebsregistrierung

Klinische Krebsregister sollen die Behandlungsqualität in der Onkologie verbessern, indem sie das Versorgungsgeschehen möglichst vollständig erfassen und auswerten.

Was ist ein klinisches Krebsregister?

Krebspatientin

Krebspatientin

Klinische Krebsregister sollen die Behandlungsdaten onkologischer Patienten in einem bestimmten Einzugsgebiet erfassen. Die Daten zur Therapie und zum Verlauf onkologischer Erkrankungen helfen Wissenschaftlern und Ärzten, die Krebsbehandlung zu verbessern. Um eine systematische und einheitliche Datenerfassung sicherzustellen und die onkologische Qualitätsberichterstattung zu stärken, verabschiedete der Bundestag im April 2013 das Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG). Künftig sollen Krebsdaten auch bundesweit zusammengeführt und anlassbezogen ausgewertet werden können (Gesetz zur Zusammenfassung der Krebsregisterdaten).

Krebsregister verarbeiten Patientendaten. Sie führen standardisierte Informationen zu Diagnostik, Therapie und Verlauf von Tumorerkrankungen einrichtungsübergreifend zusammen und werten sie aus. Dabei erfassen epidemiologische Krebsregister, wie häufig Krebs in Deutschland vorkommt. Klinische Krebsregister geben Aufschluss über die Versorgung der Patienten. Einige klinische Register, sogenannte Nachsorgeleitstellen, organisieren die Krebsnachsorge.

Aufbau der Landes-Krebsregister

Seit April 2013 sind die deutschen Bundesländer zur Einrichtung von klinischen Krebsregistern verpflichtet (Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG) Paragraf 65c SGB V). Infolge unterschiedlicher landesgesetzlicher Regelungen sind die Register unterschiedlich organisiert und strukturiert. Der Aufbau verlief schleppend. Erst zum Jahresende 2020 erfüllten erstmals alle Krebsregister die Voraussetzungen für eine reguläre Förderung durch die gesetzliche Krankenversicherung(GKV).

Zusammenführung der Daten auf Bundesebene

Fallpauschale

Nachdem die Krankenkassen festgestellt haben, dass die Krebsregister die Förderkriterien erfüllen, müssen diese den jeweiligen Landesverbänden jährlich mitteilen, ob sie den Voraussetzungen auch weiterhin genügen. Sollten die Förderkriterien nicht vollständig erfüllt sein, erhalten die Krebsregister für die Jahre 2021 bis 2023 eine anteilige Förderung: Bei 85-prozentiger Erfüllung der Kriterien reduziert sich die Pauschale um 30 Prozent. Sind die Kriterien zu 90 Prozent erfüllt, sinkt die Pauschale um 15 Prozent. Sollten die Register die Kriterien auch zwölf Monate nach der Mitteilung nicht erfüllen können, entfällt die Förderung. Auch diese Regelung gilt zunächst für die Jahre 2021 bis 2023.

Meldevergütung

Weiterführende Informationen

Hintergrund

Die Einrichtung eines bundesweit flächendeckenden Netzes klinischer Krebsregister geht auf das Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG) zurück, das am 9. April 2013 in Kraft getreten ist. Das Gesetz sollte im Wesentlichen die Empfehlungen des Nationalen Krebsplanes aus dem Jahr 2008 umsetzen, in dem es einheitliche Rahmenbedingungen für organisierte Früherkennungsprogramme in bestimmten onkologischen Bereichen schuf und die Einrichtung regionaler klinischer Krebsregister initiierte. Das Gesetz regelt die Erfassung des gesamten Behandlungsverlaufs von Krebspatienten einschließlich der Behandlungsergebnisse und die Darstellung der Ergebnisqualität. Im Mai  2021 verabschiedete der Bundestag das Gesetz zur Zusammenfassung der Krebsregisterdaten, auf dessen Grundlage die Datenbestände der Landes-Krebsregister  bundesweit zusammengeführt werden sollen. Das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) beim Robert-Koch-Institut soll dem BMG bis Ende 2025 einen Bericht über die Erfahrungen mit der bundesweiten Erfassung von Krebsregisterdaten vorlegen.

Weiterführende Informationen

Familiencoach Krebs

Der kostenlose Familiencoach Krebs ist ein Online-Selbsthilfe-Programm, das sich an Angehörige von Krebspatienten richtet. Er unterstützt bei der gemeinsamen Bewältigung einer Krebserkrankung. Ziel ist es, Angehörige vor Überlastung zu schützen.

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