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45.000 ausländische Berufsabschlüsse in Gesundheitsberufen anerkannt

Die zuständigen Behörden haben 2023 erneut mehr im Ausland erworbene Qualifikationen anerkannt als im Jahr davor.

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Personal im Krankenhaus
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Gesundheitswesen profitiert am stärksten

Medizinische und Gesundheitsberufe bleiben an der Spitze der am häufigsten anerkannten ausländischen Berufsabschlüsse in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, haben die zuständigen Behörden auf Bundes- und Landesebene 2023 erneut mehr im Ausland erworbene Qualifikationen anerkannt als im Jahr davor. Insgesamt wurden 65.300 Anträge positiv beschieden, also rund 25 Prozent mehr als 2022. Im Vergleich zu 2016 hat sich die Zahl sogar verdoppelt. Dabei berücksichtigt Destatis sowohl Verfahren, bei denen eine Berufsqualifikation unmittelbar als gleichwertig bescheinigt wird, als auch Anträge, bei denen die Gleichwertigkeit erst nach Absolvieren einer Ausgleichsmaßnahme bescheinigt wird, bei denen eine partielle Gleichwertigkeit bestätigt oder ein partieller Berufszugang gewährt wird.

Rund zwei Drittel der anerkannten Qualifikationen - insgesamt 45.000 oder 69 Prozent - entfielen auf die medizinischen Gesundheitsberufe. Gegenüber 2022 stieg die Zahl der Anerkennungen in dem Bereich um 9.500 (27 Prozent). Mehr als die Hälfte der Anerkennungen (36.700 oder 56 Prozent) bezogen sich auf Anträge im Bereich Pflege, also Abschlüsse für den Beruf Pflegefachmann- oder -frau und dessen Vorgängerberufe in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege beziehungsweise Kinderkrankenpflege und Altenpflege, allein in diesem Bereich wurden 27.300 ausländische Abschlüsse anerkannt (42 Prozent). Eine ärztliche Approbation erhielten 9.500 Medizinerinnen und Mediziner, ihr Anteil lag damit bei 14 Prozent. Auch 1.700 im Ausland ausgebildete Physiotherapeutinnen und -therapeuten können sich künftig auf Stellen in Deutschland bewerben. Etwa 20.000 Anerkennungen entfielen auf Berufe außerhalb der Branche.

Zehn Prozent sind Abschlüsse aus der Türkei

Über alle Berufe hinweg stärkt die Bilanz den Frauenanteil in den betroffenen Branchen: 58 Prozent der Anerkennungen gewährten Frauen den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt, 42 Prozent der positiven Bescheide wurden an Männer versandt. Dabei wurden insgesamt in der Türkei erworbene Berufsqualifikationen am häufigsten anerkannt, sie machten zehn Prozent der Fälle aus (6.600 Abschlüsse). Auf den Plätzen zwei bis vier folgten mit jeweils sieben Prozent die Ausbildungsstaaten Bosnien und Herzegowina (4.500 Anerkennungen) und die Philippinen (4.500 Anerkennungen), gefolgt von Tunesien (4.300 Anerkennungen). Auch Anerkennungen aus Syrien und Indien (jeweils 3.300) sowie aus der Ukraine (3.000) waren weiterhin stark vertreten.