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Positiver Trend bei der Krebsvorsorge

2023 haben mehr gesetzlich Versicherte Krebs-Früherkennungsuntersuchungen genutzt als im Jahr zuvor. Das zeigt eine Analyse von AOK-Bundesverband und Deutscher Krebsgesellschaft zum „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November.

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Brustkrebsfrüherkennung (Mammographie): Ärztin untersucht Patientin
iStock.com/pixelfit

Pandemie-Einbruch überwunden: Teilnehmerzahlen steigen

Die Krebs-Früherkennung wird wieder stärker in Anspruch genommen: 2023 stiegen die Teilnehmerzahlen gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 bei Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge (plus 14,8 Prozent), am Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs (plus 5,1 Prozent) und an Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs (plus 4,7 Prozent). Die Ergebnisse sind im „Früherkennungsmonitor 2024“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zusammengefasst.

Die aktuellen Daten für das erste Quartal 2024 bestätigen das positive Bild. „Die Einbrüche der Pandemiejahre gehören endgültig der Vergangenheit an“, sagte Professor Michael Ghadimi, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Er fügte hinzu: „Die vielen Appelle der letzten zwei Jahre, versäumte Untersuchungen nachzuholen, scheinen zu fruchten.“ Dr. Carola Reimann, Vorständin des AOK-Bundesverbandes, erklärte: „Daher trommeln wir weiter gemeinsam für die Teilnahme an den Untersuchungen – zumal es trotz des positiven Trends bei sämtlichen Krebsvorsorge-Untersuchungen noch erhebliches Steigerungspotenzial gibt.“

Herausforderung Hautkrebs-Früherkennung

Die Initiatoren des „Tages der Krebsvorsorge“, AOK und DKG, fokussieren sich am 28. November dieses Jahres auf das Thema Hautkrebs-Screening. Hier sind die Quoten im Vergleich zu den anderen Früherkennungs-Untersuchungen am geringsten – 2023 leicht unter dem Niveau von vor der Corona-Zeit (minus 2,8 Prozent). Laut Früherkennungsmonitor haben nur etwa 20 bis 30 Prozent der Frauen und Männer diese Untersuchung in den vergangenen zehn Jahren mindestens drei Mal in Anspruch genommen. Je nach Altersgruppe verzichteten 35 bis 50 Prozent der Menschen im selben Zeitraum vollständig auf ein Hautkrebs-Screening. Männer in jüngeren Altersgruppen nehmen das Angebot besonders selten in Anspruch.

Zudem zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Eine Analyse der 400 Kreise und kreisfreien Städte für die Jahre 2021 bis 2023 ergab, dass die höchsten Teilnahmequoten bei den Frauen mit mehr als 50 Prozent in Emmendingen, Rottweil und im Hohenlohekreis (alle Baden-Württemberg), in den niedersächsischen Städten Oldenburg, Gifhorn und Delmenhorst sowie im hessischen Offenbach zu finden waren. Bei den Männern überschritten nur Delmenhorst und der Hohenlohekreis die 50-Prozent-Marke. Am anderen Ende des Spektrums stand die bayerische Stadt Bamberg mit einer Teilnahmequote von 13,2 Prozent bei den Frauen und 12,7 Prozent bei den Männern. Besonders niedrige Raten waren auch im bayerischen Bayreuth, im rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis sowie im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis zu verzeichnen.

Erstaunliche Unkenntnis

Eine repräsentative Forsa-Erhebung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes beleuchtet die Gründe für die geringen Teilnahmequoten. Von den Befragten ab 35 Jahren, die nach eigenen Angaben noch nicht an der Früherkennungsuntersuchung teilgenommen hatten, nannte ein Viertel (25,9 Prozent) Unkenntnis als Grund. Männer wählten diese Begründung fast doppelt so häufig wie Frauen. Jeder Fünfte verwies auf lange Wartezeiten oder Unsicherheit hinsichtlich der Anspruchsberechtigung. Bemerkenswert ist, dass nahezu jeder Fünfte (18,6 Prozent) das Screening nicht für notwendig hielt. 12,7 Prozent gaben an, keine Zeit für diese Untersuchung zu haben (Männer 15,4 Prozent; Frauen 9,5 Prozent). „Die Ergebnisse machen deutlich, dass bei diesem Thema weiterhin viel Aufklärungsarbeit notwendig ist“, betonte AOK-Vorständin Reimann. „Gerade im Hinblick auf die steigende Belastung durch UV-Strahlung sollte dieses kostenfreie Angebot der gesetzlichen Krankenkassen stärker wahrgenommen werden.“ Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebs-Screening gegen Vorlage ihrer Gesundheitskarte alle zwei Jahre beim Haus- oder Hautarzt durchführen lassen.

Am häufigsten findet die Früherkennungsuntersuchung zum Gebärmutterhalskrebs statt (2023: 14,49 Millionen Untersuchungen). Auf Platz zwei folgt Hautkrebs-Screening (7,3 Millionen Untersuchungen). Die Prostatakrebs-Früherkennung nutzten 2023 etwa 4,2 Millionen Männer ab dem 50. Lebensjahr, während das Mammographie-Screening von etwa 2,9 Millionen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren in Anspruch genommen wurde. Rund 611.000 Menschen ließen Koloskopien zur Darmkrebsfrüherkennung durchführen.

Der „Tag der Krebsvorsorge“ dient seit 2022 dazu, die Aufmerksamkeit für die Früherkennungs-Untersuchungen zu erhöhen. In diesem Jahr bietet die AOK aus diesem Anlass unter anderem interaktiv gestaltete Informationen zum Hautkrebs-Check nach der sogenannten „ABCDE“-Regel auf aok.de an. Zudem ist eine aktualisierte Version des „Vorsorg-O-Mat“ online. Hier können sich Nutzer nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informieren. Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Früherkennungsuntersuchungen ergänzen das Angebot.

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2023 haben mehr gesetzlich Versicherte Krebs-Früherkennungsuntersuchungen genutzt als im Jahr zuvor. Das zeigt eine Analyse von AOK-Bundesverband und Deutscher Krebsgesellschaft zum „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November.

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