Gewalt im Pflegekontext – besondere Herausforderung für Pflegende
Gewalt im Pflegekontext kann viele Formen annehmen, von verbalen Angriffen über Vernachlässigung bis hin zu körperlichen Übergriffen. Sie tritt häufig in Krisen- und Konfliktsituationen auf, besonders im Umgang mit herausforderndem Verhalten wie Unruhe oder Aggressivität bei Pflegebedürftigen mit Demenz. Pflegende stehen dabei vor besonderen Herausforderungen. Fundierte Schulungen zu den Ursachen der Erkrankung und dem Umgang damit helfen dabei, eskalierende Situation frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen.
Gleichzeitig machen Stress und hohe Arbeitsbelastung Pflegende oft anfällig für aggressive Reaktionen in belastenden Situationen. Um dem entgegenzuwirken, sind regelmäßige Pausen und ausreichende Erholungsphasen wichtig. Zudem können gezielte Stressbewältigungsstrategien und Deeskalationstrainings helfen, Pflegende emotional zu entlasten und ihre Resilienz zu stärken. Auch eine gute Arbeitsorganisation und ein unterstützendes Arbeitsumfeld tragen dazu bei, die Belastungen zu reduzieren und die Pflegequalität zu sichern.
Pflegeeinrichtungen tragen hierbei die Verantwortung, geeignete Strukturen zu schaffen und durch Fortbildungen und Trainings die Sicherheit und das Wohlbefinden sowohl der Pflegebedürftigen als auch der Beschäftigten zu gewährleisten. Dabei können sie die QualiPEP-Checklisten zu Hilfe nehmen. Dort finden sie Qualitätskriterien, die ihnen helfen, die Situation in ihrer Einrichtung zu erfassen und nach Lösungsansätzen zu suchen. Die Checklisten zeigen, was in der Praxis gut funktioniert und geben Hinweise, wie die Einrichtungen bei Gewaltprävention vorgehen können.